Warum sollte ich vegan leben?

Veganismus ist ein Trend. Das macht es aber nicht automatisch schlecht, sondern zeigt, dass immer mehr Menschen darin einen Sinn sehen. Sie fangen an, selbst vegan zu leben. Doch was bedeutet das?

Vegan leben – gute Gründe, schlechte Gründe?

Weißt du, warum Menschen in deinem Umfeld vegan leben?

Die Gründe sind oftmals sehr individell. Für ein veganes Leben nennen die meisten einen der drei Gründe:

  1. Ethik / Für die Tiere
  2. Umwelt
  3. Eigene Gesundheit

“Für die Tiere” ist die ethische Grundeinstellung hinter dem Veganismus. Tiere werden ausgebeutet, gequält und getötet. Vegan lebende Menschen wollen das auf ein Minimum reduzieren und gehen mit Beispiel voran. Denn für die allermeisten Dinge, in denen Tier steckt, gibt es eine tolle Alternative. Oder sie sollte dringend erforscht werden. Zum Vergleich: Während Versuche an Menschen auf Freiwilligkeit beruhen oder bei Zwang (zurecht) auf’s Schärfste verurteilt werden, gibt es diese Denke bei anderen Lebewesen nicht. Obwohl wir wissen, dass sie Leid empfinden können. Abgesehen davon: Wieso darf der Mensch sich anmaßen, andere für niedere Beweggründe zu töten oder zu quälen?

Argumente wie Umwelt oder Gesundheit lassen sich oftmals widerlegen oder haben keinen allein-veganen Hintergrund. Die Ethik ist jedoch immer unumstößlich. Warum Leid verursachen oder sich überhaupt ohne Notwendigkeit herausnehmen, anderen Lebewesen etwas wegzunehmen. Vor allem, wenn es doch anders geht?

Je nach Quelle leben in Deutschland 1-2% aller Menschen konsequent vegan und es werden immer mehr. Etwa 10% vegetarisch und ein großer Teil nennt sich Flexitarier, also Menschen, die bewusst Fleisch und andere tierliche Produkte reduzieren. Meine Meinung dazu kannst du hier nachlesen.

google trends vegan
Google Trends „vegan“, 2004 – 2022

Ist Veganismus nur ein weiterer Trend?

Vegane Inhalte boomen auf Social Media. Auf TikTok, Instagram, Youtube und Co lassen sich damit recht leicht Klicks und Interaktionen erzielen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Influencer:innen auf den Hype-Zug aufspringen und selbst “vegan werden” oder zumindest diese Inhalte produzieren. Oftmals springen sie nach ein paar Monaten dann wieder ebenso inszeniert ab, denn auch das generiert hervorragend Klicks – bei einer ganz anderen Zielgruppe, was sich wiederrum positiv auf die Abbonnenten oder Follower auswirkt und am Ende auf den Geldbeutel.

Ein Trend ist erst einmal nichts Schlechtes. Es heißt einfach nur, dass immer mehr Menschen mitmachen und hinter der Idee stehen. Aus veganer Sicht ist natürlich jeder Mensch wichtig. Denn je mehr es werden, umso mehr Leid und Tod kann bei Tieren verhindert werden.

Wenn die Menschen dann allerdings medienwirksam abspringen oder sogar ihre kruden, menschenfeindlichen Gedanken mit einbringen, dann verliert die Idee nach und nach an Zugkraft. Oder noch schlimmer: Es leiden durch das Gedankengut andere. Daher ist es durchaus wichtig, sich ein paar Gedanken über die Beweggründe von anderen zu machen. Und vor allem sollte man nie einem Hype blind nachrennen, weil Freunde mitmachen, sondern ihn hinterfragen und eine Meinung dazu bilden.

Leid und Tod verhindern ist doch eine feine Sache, oder siehst du das anders?

Ist Veganismus eine Religion?

Veganismus wird von vielen Medienhäusern immer nur mit der Ernährung gleichgesetzt. Dabei ist die pflanzliche Ernährung nur eines der Standbeine. Veganismus reicht in viele Lebensbereiche hinein.

Veganismus ist eine Weltanschauung.

Jedoch keine Religion. Es fehlen eine Gottheit oder zumindest ein Transzendenzbezug, also irgendetwas Übernatürliches oder Unerklärliches. Die Einstellung ist sogar mit anderen Religionen vereinbar. Es wird kein Essen angebetet, auch kein Tier oder die Natur. Das machen zwar auch vegane Menschen, aber nicht, weil sie vegan leben. Du musst auf kein Buch schwören oder dich Riten beugen. Veganismus will Leid und Tod von Tieren verhindern. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht nicht um Seelenheil oder Selbstüberhöhung, eine höhere Bewusstseinsebene oder ein besseres Dasein nach dem Tod, wenn man nur bestimmte Regeln befolgt hat.

Es gibt Menschen, die Veganismus ausnutzen, um Ängste oder Unsicherheit zu schüren und schlussendlich mit ihnen Geld zu machen. Es gibt krude Heilsversprechen oder sogar menschenfeindliches Gedankengut unter dem Deckmantel des Veganismus – sowie auch in Religionen. Doch nur wegen Parallelen ist es noch lange nicht das Gleiche.

Als weiterführende Lektüre empfehle ich diese Artikel bei HDP: Vegan Religion und Religion und Veganismus.

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Vegane Ernährung: Was muss ich beachten?

Eigentlich ist es nicht so schwer, sich gesund und vegan zu ernähren. Die Bestandteile sind ausschließlich Pflanzen. Vor allem Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse oder Pilze kommen auf den Teller. Du solltest zudem auf die potenziell kritischen Nährstoffe acht geben. Also Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Zink, Vitamin B2, Omega3 oder allgemeine, potenziell kritische Nährstoffe wie Vitamin D, Jod oder Selen. Für manche wird ein Supplement notwendig, vor allem B12.

Wichtig ist aber vor allem zu wissen, dass der Mensch Allesfresser ist und kein reiner Pflanzen- oder Fleischfresser. Wichtig ist, dass alle Nährstoffe im Körper ankommen.

Weitere Fragen?

Hast du weitere Fragen rund um pflanzliche Ernährung oder ein veganes Leben?

Dann schau dich auf dem Blog um oder frage direkt hier in den Kommentaren. Ich lese alle und beantworte sie auch.

Schreib in die Kommentare, warum du vegan lebst oder es noch vor dir hast!

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Nutripunk.de ist kein Arzt und ersetzt keine ärztliche Beratung. Es gibt maximal Tipps aus eigener Erfahrung, die nicht allgemeingültig sind. Wenn du krank bist: Geh zum Arzt und such nicht im Netz nach Lösungen!

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