Die besten veganen Bücher – Einsteiger bis Profi: Sachbücher, Fachliteratur und Rezepte

Bücher. Das sind diese Dinger aus Papier, die keine Batterie oder Strom brauchen und trotzdem funktionieren. So ganz analog. Haptisch umblättern statt wischen. Nicht aus der Ferne lösch- oder änderbar. Dafür immer mit dem gleichen Stand der Wissenschaft. Für mich ist das Gefühl eines Buches auch angenehmer als auf E-Book Reader, Tablet oder Computer. Außerdem kann ich die gebraucht kaufen und wieder verkaufen.


Damit du nicht bei dem riesigen Angebot an veganen Büchern verzweifelst und nicht wie ich auch noch esoterischen Quatsch lesen musst, um die Perlen zu finden, habe ich dir mal meine liebsten und besten Bücher rund um die pflanzliche Ernährung oder das vegane Leben gesammelt. Nicht nur frische Umsteiger*innen können hier Hilfe finden, sondern auch „alte“ Veganer*innen. Zur Auflockerung gibt‘s Rezepte. Bitte lies aber auch den Textabsatz, da nicht alle Bücher durchweg empfehlenswert sind!

Hast du ein Buch für mich, das ich unbedingt lesen sollte? Dann ab damit in die Kommentare!

Wer keine Bücher mag, sondern sich lieber berieseln lässt, der sollte sich mal die besten veganen Youtuber oder die besten veganen Podcaster anschauen. Aber natürlich gibt es auch Filme bzw. Dokus oder andere vegane Projekte – hier muss man aber wieder selbst lesen.

Stand 01/2021.

Die Reihenfolge dient keiner Wertung. Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Verlagen.

Einsteigerbücher

Tiere Essen (Jonathan Safran Foer)

Tiere Essen Buch CoverGefühlt ist das eines der ersten Bücher zu dem Thema, das wirklich durchgeschlagen ist. 2009 erschienen setzt es sich mit der Massentierhaltung auseinander. Ich habe es nicht gelesen, sondern als Hörbuch konsumiert. Der Autor hat wie ich sein Leben überdacht und umgestellt, als er Vater wurde. Es geht nicht mehr ums eigene Überleben, sondern die Zukunft deines Kindes. Das setzt Einiges im Kopf in Bewegung.

Es dreht sich eher um die Tierhaltung in den USA. Die deutsche Übersetzung hat immerhin Fußnoten vom VeBu (jetzt ProVeg) mit Zahlen aus Deutschland.

Es geht Herrn Foer im Buch weniger darum, die Menschen zu bekehren, sondern die Massentierhaltung zu beleuchten. Natürlich gibt es nur eine logische Konsequenz, wenn man das Leid oder den Tod an Tieren vermeiden will. Er propagiert auch den Vegetarismus und nicht den Veganismus. Zu dem Zeitpunkt hat er nicht zu Ende gedacht, mittlerweile lebt er auch gerößtenteils vegan.

Das Buch (als Hörbuch) ist kurzweilig, aber mit ca. 4 Stunden recht lang, erweitert die Sichtweise auf vielleicht unbekannte Sachen und gerade für den Einstieg keine schlechte Idee.

Wieso? Welshalb? Vegan! (Hilal Sezgin)

Wieso Weshalb Vegan Buch CoverEs gibt viele Gründe für dich, vegan zu leben. Du weißt vielleicht nur noch nicht, warum. Das Buch Wieso? Weshalb? Vegan! erklärt dir die Hintergründe an Beispielen – da nichts beschönigt wird, sollte das Buch vielleicht nicht von kleineren Kindern (u12) gelesen werden. Das Thema sollte langsamer an sie herangetragen werden, da sie die Welt noch mit anderen Augen sehen und man nicht zu schnell alles auf sie einprasseln lassen sollte. Die Wahrheit kommt früh genug auf sie zu.

Trotzdem richtet sich das Buch eher an junge (jugendliche) Menschen, die gern leichten Schreibstil (ich!) lesen und auch mal gern trotz des harten Themas währenddessen schmunzeln wollen (ich!). Man fliegt sehr fluffig über die Zeilen und ich hatte nie das Gefühl, dass ich gelangweilt werde. Es geht nicht nur um die Tiere, sondern auch das Klima bzw. die Umwelt. Darüber erreicht man auch sehr viele.

Die Autorin ist übrigens Journalistin für Zeit, taz, Frankfurter Rundschau und Süddeutsche Zeitung. Haltet mal die Augen nach ihren Artikeln offen, die drehen sich meist um das Thema vegan und sind IMHO bis auf kleine Ausnahmen sehr empfehlenswert.

Vegan!: Vegane Lebensweise für alle (Mark Pierschel)

Vegane Lebensweise für alle Buch CoverGleich vorab: Das ist ein Buch, das keine anderen Bücher über das vegane Leben im Anschluss mehr braucht. Das Buch bietet eine Menge an Informationen rund um die vegane Lebensweise. Angefangen wird bei der Historie über die Gründe, stellt sich den üblichen Fragen „Was kann ich noch essen?“ und gibt auch gleich ein paar Rezepte an die Hand – und für Reisende ein paar Vokabeln.

Auch die Frage, wo welche Nährstoffe enthalten sind, wird beantwortet. Es werden aber leider wichtige Fakten ausgelassen: Etwa, dass die 15000-20000l Wasser pro Kilogramm Rindfleisch auch sehr viel virtuelles Wasser beinhalten. Auch wird mir die China Study zu unkritisch zitiert. Sonst ist das Buch aber sachlich und mit vielen Fußnoten zu Primärquellen zur weiteren, freiwilligen Forschung versehen.

Es dreht sich hier um den ethischen Veganismus, was ich begrüße. Denn bei den Gesundheitsbüchern gibt es leider uach oft fehlbare Fakten. Außerdem ist nur der ethische Veganismus wirklich nachhaltig und per Definition der echte Veganismus.

Mein Einsteigerfavorit. Und vor allem gebraucht super günstig!

Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen: Karnismus – eine Einführung (Melanie Joy)

Warum wir Hunde lieben Schweine essen und Kühe anziehen Buch CoverDas Buch von der US-Psychologin Dr. Melanie Joy ist auch ein klassisches Einsteigerbuch. Sie ist mit dem Chef von ProVeg Deutschland liiert, daher der gleiche Name. Interessant ist die Einstiegsthese, dass viele Menschen verstört wären, wenn sie im Nachhinein erfahren würden, dass ihre Mahlzeit gerade aus Golden Retriever bestand statt aus dem vermuteten Kalb. Vielen wäre schlecht.

Sie hat dazu den Begriff Karnismus erfunden, den man in veganen Kreisen immer wieder hören wird. Karnisten behaupten, dass Fleisch essen natürlich, notwendig und normal sei. Eine Tierart liebt man und hat man als Freund, das andere wird massenweise gezüchtet, gequält und getötet, damit man es isst oder anzieht. Normalzustand in unserer Welt. Diskriminierung durch Artzugehörigkeit. Pervers, oder?

Das Buch richtet sich vor allem an Einsteiger, die noch mit dem Gedanken spielen, auf Fleisch oder gar ganz Tierprodukte zu verzichten. Und es hat auch US-Zahlen parat, die per Fußnote auch an deutsche Verhältnisse angepasst wurden.

Vegane Eltern, Junges Gemüse (Corinne Matzka, Jonas Engelmann)

Vegane Eltern, junges Gemüse Buch CoverEher speziell, aber dennoch ein einsteigerfreundliches Fachbuch. Es geht in Vegane Eltern, Junges Gemüse genau um das, was der Titel suggeriert: Eltern, die ihr Kind pflanzlich ernähren wollen und mit all den Fakten und auch Unwahheiten der unveganen Welt konfroniert werden.

Das geht über die bloße Ernährung hinaus. Alltägliche Stolperfallen wie Zoo, Zirkus, Psyche, Diskussionen in der Familie, unterwegs zu Essen auftreiben, Medizin, Kosmetik, Kita Alltag, Kindergeburtstage – zu allem gibt es kurze und nicht all zu tiefgreifende Ratgeber, Interviews und einfach umzusetzende Tipps. Am Ende noch einen Überblick über den Nährstoffbedarf  der Kinder nach Alter aufgeschlüsselt. Außerdem eine kleine Übersicht, in welchem Nahrungsmittel was und wieviel enthalten ist.

Auf jeden Fall ein Buch für (angehende) Eltern, die sich mit dem Thema im Bezug aufs Kind und die Erziehung noch nicht befasst haben und andere Erfahrungen suchen. Pflanzliche Kinderernährung ist noch nicht umfassend erforscht und deswegen in der Kritik. Erste Studien zeigen aber, dass es sehr gut möglich ist. Das Buch hilft euch beim Durchsetzen eurer Ansichten.

Tierethik

Texte Zur Tierethik

Texte zur Tierethik ReclamEin wichtiger Grundsatz des Veganismus ist die Ethik. Im Reclam-Verlag ist das „Texte zur Tierethik“ schon länger erhältlich. Es geht auf verschiedene Positionen einiger Philosophen und Tierethiker ein. Außerdem gibt es hier auch erstmalige Übersetzungen ins Deutsche. Welche Rechte sollten Tiere haben? Haben sie schon Rechte?

Das Buch ist in zwei Teile, Theorie und Anwendung, unterteilt. Für den Otto-Normal-Mensch ist Teil 2 sicher spannender und alltagsnaher. Teil 1 ist für alle interessant, die schon immer mal (gefühlt alle) Positionen durchgekaut haben wollten. Ich empfinde Teil 1 als wichtig, aber super laaaangweilig. Ich mag philosophische Texte einfach nicht. Das Buch bekräftigt mich darin.

Für kleines Geld bekommt man ein typisches Reclam-Heft. Viel Text. Kleiner Text. Großer Inhalt. Vermutlich das umfassendste Buch, das ich zu der Thematik gelesen habe. Und auch das Trockenste.

Tierethik: kurz + verständlich (Friederike Schmitz)

Tierethik kurz und verständlich Buch CoverWeniger umfangreich als das Reclam-Buch (siehe oben drüber) und inhaltlich etwas flacher gehalten. Es Friderike Schmitz beschäftigt sich mit den verschiedenen Ansichten und Thesen der Tierrechtsbewegung ohne eigene Wertung. Es ist auch etwas kurzweiliger als das Reclam-Buch geschrieben. Aber es ist immernoch einphilosophisches Buch.

Der Vorteil ist auch hier: Man erspart sich die gesamte Fachlektüre und bekommt sie hier kurz zusammengefasst. Allerdings ist es im Gegensatz zu Reclam eine eher kleine Auswahl an Meinungen und Thesen und etwas weniger tiefgreifend.

Das Format des Buches ist herrlich klein und perfekt für die Hostentasche. Wirklich! Dank der kurzen Absätze lässt sich auch mal nur 20 Sekunden reinschauen.

Gegen Ende wird es dann etwas flüssiger lesbar. Ich fühlte mich danach auf jeden Fall gut informiert, auch wenn es manchmal nicht einfach war, weiterzulesen. Ich bin aber auch nicht der Typ für derlei Bücher, aber das Thema ist mir zu wichtig, um das als Argument gelten zu lassen. Deswegen: Augen auf und durch.

Die Autorin Friederike Schmitz betreibt übrigens auch „Fake News“ Aufklärungsarbeit auf ihrem Blog. Vielleicht solltet ihr da auch mal reinschauen. Es wird wirklich viel Mist im Netz verbreitet und dann nicht korrigiert.

Tierrechtsbewegung – Geschichte, Theorie, Aktivismus (Klaus Petrus)

Tierrechtsbewegung Klaus Petrus Buch CoverIm Unrast Verlag ist dieses kurzweilige, aber dennoch umfangreiche Buch über die Historie der Tierrechtsbewegung erschienen. Für vergleichsweise kleines Geld gibt es hier einen guten Überblick über die Geschichte der Bewegung, die Theorie (Tierethik) dahinter und zuletzt Formen des Aktivismus.

Ganz im Stile eines Reclam Heftchens gibt es in „Tierrechtsbewegung – Geschichte, Theorie, Aktivismus“ einen ausreichend detiallierten Überblick, ohne sich wie andere Werke im Detail zu verlieren. Für mich ein absolutes Muss im Bücherregal.

Hier findet ihr meine Rezension dazu.

Fachbücher

Vegane Ernährung (Heike Englert)

Vegane Ernährung Buch CoverJetzt wird es wissenschaftlicher. Das Buch Vegane Ernährung hatte seinen Titel nicht schlechter wählen können. Und gleichzeitig auch nicht besser. In „Vegane Ernährung“ geht es um alle gesundheitlichen Aspekte der pflanzlichen Ernährung, begründet anhand von Primärliteratur bzw. Studien. Es geht um den möglichen (!) Einfluss auf die Gesundheit und verschiedene Krankheiten und gibt zugleich ein paar Tipps auf den Weg, wo man welche Nährstoffe bekommt.

Heike Englert geht als Oecotrophologin auch auf Fleischalternativen ein, die ja laut einschlägiger Medien Hauptnahrungsmittel für Veganer*innen sind. (Nicht). Für Umsteiger ein wichtiger Punkt.

Es ist trotz der wissenschaftlichen Herangehensweise nicht langatmig und geht auch auf spezielle Lebensabschnitte (Schwangerschaft, Kindheit, Renter), den präventiven und kurativen Einfluss auf bestimmte Erkrankungen oder auch auf Sachen wie Sporternährung.

Für mich mein Backup im Schrank, wenn ich mal etwas nachschauen oder belegen muss.

Vegan Klischee Adé (Niko Rittenau)

_VeganKlischee_Cover_F.inddDas Buch ist aktuell das Neuste aus Deutschland, das sich mit dem Gesundheitsaspekt der pflanzlichen Ernährung eingehend beschäftigt. Dabei zitiert er durchweg aus Primärliteratur. Die Studien sind nach Möglichkeit nicht nur in vitro oder an Tieren durchgeführt, sondern auch am lebenden Menschen evidenzbasiert.

Vor allem finde ich gut, dass anders als bei Dr. Gregers „How not to die“ auch gesagt wird, wenn es keinen positiven oder präventiven Einflüsse auf Krankheiten gibt. Das ist sehr wichtig für alle, die sich mit der rein pflanzlichen bzw. „veganen“ Ernährung befassen und das als Nicht-Fachmenschen eher schlecht bewerten können. Manchmal ist es etwas durch die Blume gesagt, aber solange es keine negativen Auswirkungen hat, ist es noch okay. Auch geht er auf die verschiedenen Standpunkte der Wissenschaftler*innen ein und erläutert diese.

Das Buch könnte sich zu einem Klassiker entwickeln, das in jedem veganen Bücherregal stehen solle. Zusammen mit „Vegane Ernährung“ (Heike Englert) für mich schon kurz nach dessen Erscheinen eines der wichtigsten Bücher, was die Vor- und Nachteile der Pflanzenkost angeht.

Die ausführliche Rezension findest du hier.

Vegane Ernährung – Schwangerschaft, Stillzeit, Beikost (Markus Keller, Edith Gätjen)

Vegane Ernaehrung Schwangerschaft Saeugling Baby Titel Markus Keller
(c) Ulmer Verlag

Ein wichtiges Buch für die pflanzliche Ernährung ist „Vegane Ernährung – Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost“. Markus Keller ist nicht nur der erste vegane Professor, sondern auch einer der wenigen Forscher (z.B. aus der VeChi Studie), die wirklich an der pflanzlichen Ernährung bei Kindern forschen. Dabei geht es in diesem Buch über vegane Schwangerschaft, Stillzeit und die erste Beikost – ein extrem wichtiger Lebensabschnitt für das Kind. Und gerade deswegen ist es wichtig, dass die Mutter gut versorgt ist. Dazu sinnvolle Rezepte.

Hier gibt es undogmatische Informationen aus erster Hand. Und auch wenn die Studienlage noch dünn und mindestens ausbaubar ist, ist das wohl eines der wenigen Bücher, das sich auf primäre Quellen stützt … (u.a.) die eigenen Forschungsergebnisse.

Mit etwas besserem Layout im Buch hätte amns ich einige Seiten sparen können, auf manchen Seiten ist doch sehr viel Platz zu den Seiten und der Textblock klein.

LINK zum Verlag

Vegane Kinderernährung (Markus Keller, Edith Gätjen)

Vegane Kinderernaehrung Titel Markus Keller
(c) Ulmer Verlag

Der Nachfolger zur veganen Ernährung in Schwangerschaft, Stillzeit und Beikost ist die Vegane Kinderernährung. Markus Keller und Edith Gätjen haben sich erneut zusammen getan und ein weiteres Buch mit aktuellen Daten, Empfehlungen und Rezepten geschaffen. Einige Passagen sind 1:1 im Vorgängerbuch zu finden, die Datenlage hat sich seit dem nur marginal verändert. Es dreht sich hier aber um Kinder nach dem Säuglingsalter. Daher ergänzt es das andere Buch auch sinnvoll für größere Kinder vom Kita- und Schulalter bis in die Pubertät mit Infos zur Nährstoffversorgung und Quellen bzw. Nahrungstipps.

Noch besser hätte ich ein zusammengefasstes Werk gefunden. Aber das kommt wohl noch.

Vegan im Recht (Ralf Müller-Amenitsch)

Vegan im Recht Buch CoverDer berliner Anwalt Ralf Müller-Amenitsch ist einer der wenigen Menschen, die sich auch vor Gericht für Veganer einsetzt. Er ist für Familien aktiv, die in Beruf, Schule oder anderen öffentlichen Einrichtungen aufgrund ihrer Ernährungsform Probleme in Kantinen oder generell im Alltag bekommen. Viele wissen nicht: Du hast vermutlich einen Anspruch auf deine Ernährungsform. Es ist pragmatisch geschrieben, ist ohne Jurastudium gut zu verstehen und man kann auch ohne Klagegedanken im Hinterkopf viele Tipps rausziehen.

Das Buch erklärt anhand von Erfahrungen aber auch, dass man im allergrößten Notfall (!) auch rechtlich für seinen Lebensstil kämpfen kann oder weist auf Präzendenzfälle hin. Es geht nicht nur um die Ernährung im Berufsleben, sondern auch beim Mietrecht oder Verbraucherrecht. Die alltägliche Diskriminierung kommt auch zur Sprache. Oder auch, ob man einen Job als Fleischer oder (unveganer) Koch vom Arbeitsamt annehmen muss. Gibt es Mehrbedarf, wenn man ALG II bekommt?

Ich hatte es mir zugelegt, damit ich weiß, wie meine Ansprüche für mein Kind in Kita und später der Schule sind. Ich wurde nicht enttäuscht und habe eine perfekte Argumentationsgrundlage mit den Obrigkeiten/Trägern für meine und die Bedürfnisse meines Kindes.

Der Autor ist außerdem im ProVeg (ehem. VeBu) aktiv.

Populäre Bücher – kurz betrachtet

China Study (T. Colin Campbell)

China Study Buch CoverIch möchte dieses Buch nicht empfehlen, sondern nur kurz darauf eingehen: Es ist kein Buch, dass die vegane Lebensweise wissenschaftlich belegt. Es geht um eine breit angelegt Studie in China, deren Essenz ist: Tierische Lebensmittel machen viele Krankheiten. Dabei wird aber nicht wissenschaftlich vorgegangen (Korrelation vs. Kausalität und Beobachtunsstudien) und auch sog. Cherry Picking betrieben. Heißt, nur die besonders positiven Fälle werden heraus gepickt. Außerdem werden auch manchmal falsche Schlüsse gezogen. Sicher ist nicht alles im Buch verkehrt, aber die vegane Bibel, für die es viele halten, ist es sicher nicht.

Es gibt eine gekürzte Fassung als Hörbuch, gelesen von Christoph Maria Herbst. Kann man mal gehört haben, allerdings sollte man eben nicht alles als bare Münze nehmen, sondern mit dem Gehirn voran zuhören.

How not to die (Michael Greger)

How not to die Buch CoverEbenfalls ein viel geliebtes Buch, dessen Verlag in Deutschland sehr schlecht gewählt ist, da sonst sehr viel Esoterikliteratur darüber vertrieben wird. Es ist ein Wälzer, der von einem amerikanischen Arzt geschrieben wurde und nicht den Veganismus propagiert, sondern die pflanzliche Ernährung – in Amerika wird das getrennt. Hierzulande noch nicht.

Auch hier wird leider ab und zu Cherry Picking betrieben und Studien sind nicht immer haltbar oder wiederholbar, sondern eben nur mal positiv passend für das Argument.

Dennoch ist Dr. Gregers Daily Dozen, also 12 Lebensmittel, die man täglich essen sollte, ein sehr guter Wegweiser für gesunde, vollwertige, pflanzliche Ernährung. Dafür braucht ihr aber nicht das gesamte Buch, sondern wirf einfach mal die Suchmaschine der eigenen Wahl nach „Dr. Gregers täglichem Duzend“ an.

Er schreibt grad noch ein Buch, mal sehen, was da auf uns zukommt.

Rezepte

Ich bin echt kein Freund von Rezeptbüchern. Trotzdem habe ich bei mir zwei Bücher gefunden, die sich nur der Essenszuberitung widmen. Daraus habe ich noch nichts absichtlich und vollumfänglich nachgekocht, aber ich hole mir immer wieder Tipps für einzelne Zutaten.

Vegane Küche für Kinder (Christina Kaldewey)

Vegane Küche für Kinder Buch CoverGerade für Kinder tun sich manche sehr schwer, etwas rein pflanzliches zu kochen oder zu backen. Dabei ist es ziemlich einfach und oft sowieso vegan – es steht nur nicht groß dran, sondern war es schon immer. Überrascht? Vermutlich nicht, wenn du eh schon vegan lebst.

Das Buch gibt neben den wichtigen Nähstoffen und den Bedarf von Heranwachsenden nicht nur Kochrezepte an die Hand, sondern gibt auch Tipps in Sachen Fingerfood, Brei und Smoothies. Es geht um Gewürze, die richtige Lagerung nebst Einfrieren und kümmert sich auch um Gebäcke und Aufstriche. Wobei nicht alle Rezepte empfehlenswert sind – oder mir einfach nicht geschmeckt haben.

Viele Rezepte sind sehr simpel. Für mich als viel kochenden Menschen sind manche sogar fast schon Hohn, gerade bei der Beschreibung der Zubereitung, wenn erklärt wird, dass man eine Nudelsuppe mit Gemüsebrühe, Wasser, Möhren und Nudeln macht und das zusammen kocht. Oder, dass man Kürbiscremesuppe am Ende püriert. Aber so läuft das eben in Kochbüchern. (Unter anderem deswegen lese ich die nicht). Aber die Rezepte sind fast durchweg sehr schön, mit Bild und alle mit recht wenig Aufwand verbunden. Genau das Richtige, wenn man mit Kind zusammen kochen will.

Das vegane Familienkochbuch (Jasmin Hekmati)

Das vegane Familienkochbuch Buch CoverLieblingsgerichte für Groß und Klein. Auf jeden Fall sind hier richtig leckere Sachen drin, vom Aufstrich bis zum Burger und dazu noch die Zeitangabe und natürlich appetitliche Bilder. Auch hier wird wieder auf die potenziell kritischen Nährstoffe eingegangen, was Kindern besonders gut schmeckt und wo sie gut mithelfen können. Denn dann schmeckt es nochmal besser.

Es kommen auch ein paar exotischere Gerichte und „Zubehör“ (inkl. Brot, Mayonaise oder ostasiatische Gerichte) zur Sprache, die man sonst eher nur auswärts vorgesetzt bekommt. Damit kannst du auf jeden Fall glänzen. Sonst ist es ein guter Leitfaden mit Rezepten für so ziemlich jede Situation.

 

Romane

Es gibt sie. Allerdings kenne ich nur einen (Siebenzahl, Daniela Spritzer) und den kann ich leider nicht empfehlen.

Kinderbücher

Auch hier habe ich nicht viele in der Hand gehabt. „Das wahre Leben der Bauernhoftiere“ finde ich echt schlimm.

Disclaimer: Nutripunk.de ist werbefrei, unabhängig und geht keine Kooperationen ein.

Nutripunk.de ist kein Arzt und ersetzt keine ärztliche Beratung. Es gibt maximal Tipps aus eigener Erfahrung, die nicht allgemeingültig sind. Wenn du krank bist: Geh zum Arzt und such nicht im Netz nach Lösungen!

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Biene Karotte

Hey, ich finde deine Seite klasse. Du bist einer der wenigen Blogger (oder Bloggerin?), die es ethisch angehen und den ganzen Schwurbelkram bei Seite lassen und sich gegen die Pest im veganen Schafspelz stark machen. Wunderheilungen gibt es hier auch nicht. Wären alle Blogs so, wäre Veganismus vermutlich viel weiter und hätte nicht so einen schlechten Ruf.

folie

Tolle Bücher die ich manche davon habe und einige muss ich mir noch zulegen.

Nutripunk
Reply to  folie

Sind wirklich alle lesenswert. Aber man muss nicht zwangsläufig alle kennen, manche widerholen sich. =)

Humpelhuber

Geniale Liste und auch mal ein paar andere Bücher dabei, wobei ich Melanie Joys Werke überhaupt nicht mag. Interessant, dass du China Study kritisch bewertest, das tun (leider) nur wenige Veganer_innen.

Nutripunk
Reply to  Humpelhuber

Danke. 🙂