Die Nebelkerze namens „Initiative Tierwohl“ hat endlich mal einen Dämpfer bekommen. Außerdem ist endlich mal auch vor Gericht bewiesen worden, dass ein Qualitätssiegel nichts über Qualität aussagt, sondern einfach nur über gute Lobbyarbeit – wie sonst wäre der nun verurteilte Schweinezüchter an das Siegel gekommen?
Urteil gegen Schweinezüchter und Initiative Tierwohl
Richtig gelesen, es gibt ein Urteil gegen einen Schweinezüchter. Er muss 3 Jahre ins Gefängnis für Tierquälerei, die von Soko Tierschutz aufgedeckt wurden. Der zuständige Richter sprach sogar von „Massentierhölle“, denn im Stall sollen 1600 Schweine umgekommen sein, zwei Tiere soll der Züchter sogar mit dem Vorschlaghammer erschlagen haben.
Fun Fact: Der Schweinezüchter hatte sowohl die Labels „Qualität aus Baden-Württemberg“ und „Initiative Tierwohl“ auf seinen „Produkten“.
Ich frage mich, wie er da ran gekommen ist? Bestimmt nicht durch gute Haltungsbedingungen. Ein Schelm ist, wer dabei an zwielichtige Pfade denkt. Ich nicht. Niemals!
Präzedenzfall
Ich schreibe diese Zeilen mit Gänsehaut (speziesistische Sprache soll in dem Fall mal erlaubt sein), einem fetten Grinsen und innerlicher Freude, denn es ist das aller erste Mal, dass ein Richter aufgrund der zum Glück dokumentierten Zustände und der Tierquälerei den Züchter bestraft. Gleichzeitig wurde auch das Verfahren wegen Ahusfriedensbruch gegen die „Eindringlinge“ von Soko Tierschutz gegen eine Zahlung von 100 Euro eingestellt.
Und das Beste: Die Ställe wurden ebenfalls geschlossen.
Das alles heißt erstmal nicht, dass es den Schweinen nicht an den Kragen geht. Aber es ist ein klares Zeichen gegen Tierquälerei. Und mit dem Präzedenzfall im Rücken werden die Rechte von Tierschützern, die immer wieder (aktuell noch) gegen das Gesetz in Stallungen eindringen und die widerlichen Umstände dokumentieren.
Macht euch alle mal drei Kreuze heute und freut euch für wenigstens ein bisschen Gerechtigkeit für die Tiere. Aber der Weg ist noch weit! Dafür kämpfen die Mitglieder von Vereinen wie Soko Tierschutz und Ariwa jeden Tag. Unterstützt sie, wenn ihr könnt. Und achtet auch mal drauf, ob gezielt gegen die wichtigen Vereine Rufmord betrieben wird und helft ggf. mit einem Kommentar.
Danke, Soko Tierschutz!
Ich hoffe, dass das, wie auch der Freispruch der Berichterstatter*innen von ARIWA zeigt, dass es anders gehen muss. Auch wenn jetzt sicher wieder die Agrarlobbyist*innen für härtere Strafen gegen Tierschützer plädieren.
Ich finde die Arbeit der Tierrechtsgruppen auch klasse. Ich verstehe die Justiz bzw. die lobbyzerfressenen Politiker nicht, die hier lieber die „Eindringlinge“ verurteilen statt die, die den Tieren so massiv schaden. Idioten.