Das hat mich getroffen: Die Kochen ohne Knochen wird bald Geschichte sein. Nach der aktuellen Ausgabe erscheinen noch genau zwei Ausgaben, dann wird es die KOK nur mehr als „Buchverlag“ und online geben. Ein Nachruf.
Kochen ohne Knochen Magazin
Es ist gar nicht selbstverständlich, dass es die Kochen ohne Knochen (KOK) gibt. Sie entsteht „als Hobby“ neben dem OX Fanzine, einem Hardcore-Fanzine von Joachim Hiller, der ebenfalls Herausgeber der KOK ist. Kochen ohne Knochen war anfangs eine Kolumne des OX Fanzines, daraus entstanden mehrere Kochbücher, anfangs vegetarisch-vegan, später nur noch vegan. Allesamt empfehlenswert und eigentlich braucht es keine anderen Bücher. Und all das in einer Zeit, in der Vegan wirklich Underground war und es in Supermärkten nur zufällig Sojamilch gab, sonst Nichts, die Erkenntnisse über Vitamin B12 noch in den Kinderschuhen steckten, es wenig Supplemente gab und man für Ersatz- zufällig vegane Wurstprodukte noch nach Osteuropa fahren musste. Und „veganer“ Käse scheußlicher als ohnehin schon schmeckte.
(An dieser Stelle ein veganer Reisetipp: In Polen, Tschechien und der Slovakei gibt es in den Supermärkten gewürzten Sojabrei in Plastikwurstpelle für wenig Geld. Lecker und macht satt.)
Ende einer Ära
Es tut weh, darüber zu lesen. Mit dem Ende des Kochen ohne Knochen Magazin geht nicht nur eine Ära des deutschen Veganismus zu Ende, sondern auch eines der zwei deutschen Print-Magazine, die ich empfehlen kann, weil sie weitgehend ohne Schwurbelei, Esoterik oder Dauerwerbesendung für eigene Produkte auskommen. Allerdings beide nicht zu 100%. Joachim und ich waren zwar nicht immer einer Meinung über Werbepartner der KOK (was am Ende auch nicht meine Aufgabe ist, darüber zu entscheiden), dennoch habe ich jede Ausgabe gern gelesen. Und hatte sie als Gegeben angenommen, dass es ewig so weiter gehen würde …
Mit der Ausgabe 47 wird in 3 – 6 Monaten das letzte Magazin erscheinen. Danach geht es nur noch online weiter. Vermutlich wird der Instagram-Kanal ausgebaut, Facebook wird vermutlich weiter befüllt, ein Podcast wurde ebenfalls angedeutet und vielleicht (hoffentlich!) entsteht ein neuer veganer Blog, unabhängig von Meta? Zumindest wäre das mein Wunsch für alle Anhänger des seriösen Veganismus, ganz ohne Hype, mit kontroversen Ansichten und oft spannenden Themen. (Und ohne Rezept-Überangebot.) Vor allem Colin Goldners wiederkehrende Rage & Reason Kolumne werde ich vermissen.
Unbezahlte Werbung: Gönnt euch wenigstens die letzten beiden Ausgaben der KOK.
Von meiner Seite bleibt nur übrig, allen Beteiligten des Magazins alles Gute zu wünschen. Man liest sich. =)