Die Wahrheit über Ex-Veganer:innen

Zuletzt haben Miley Cyrus und Mike Tyson und andere Stars dem „Veganismus“ den Rücken gekehrt und die Medien freuen sich über das Fressen. Ein Thema, das sich mit wenig Aufwand viel klickt. Das Problem ist aber viel umfassender.

Miley Cyrus, Mike Tyson und andere Influencer

Der Boxer Mike Tyson konnte nicht mehr trainieren, die Sängern Miley Cyrus konnte nicht mehr denken. Deswegen gibt es bei beiden wieder tierliche Produkte auf dem Teller. Beide sind von vielen Veganer:innen gern genannte Beispiele von Promi-Veganer:innen – die genau den Weg gehen, den (zu) viele gegangen sind: Sie ernähren sich pflanzlich und hängen das an die große Glocke.

Nur wie viel ist übrig von der Überzeugung von Cyrus, „nie wieder Tier zu essen, dafür lieber Schmutz“, wenn sie jetzt wieder Fisch für Omega3-Fettsäuren isst, weil sonst ihr Gehirn nicht mehr funktioniert. Auf die Idee von DHA/EPA-Supplementen ist sie nicht gekommen? Oder einer ihrer hoffentlich konsultierten Ärzte/Ernährungsberater?

Das klingt für mich am Ende nicht sehr vegan, viel mehr „plantbased“ – deswegen ich vermute, dass der Schritt zur pflanzlichen Ernährung bei beiden eher für die Medien und aus purem Egoismus gegangen wurde, als für die Tiere, die zumindest bei Cyrus zum „Veganismus“ führten.

Ex-Veganer:innen

Vegan-Pflanzlich-Ernaehrung-Mangel-Schaedel-Skelett
(c) Eliane Meyer / Pixabay

Es ist nicht der Nährstoffmangel der pflanzlichen Ernährung. Es ist vielmehr die Unkenntnis über vielleicht notwendige Supplemente oder die Randerscheinungen, die mit Veganismus nicht viel zu tun haben, aber doch öfter in einem Atemzug genannt werden, als uns lieb sein sollte: Wasserfasten, Lichtnahrung, Saftkuren, Low Fat, Low Carb, Rohkost und all der andere Bullshit, was sich für mich zwischen Anorexia, Orthorexia und Uninformiertheit bzw. Leichtgläubigkeit bewegt.

Interessant finde ich auch die Selbstbezeichung Ex-Vegan, statt einfach wieder Omnivor oder sogar Carnivor zu sagen. Klingt halt nicht so bedeutend und eckt auch nicht an und es wird nicht darüber berichtet. Ex-Vegan ist eben kontroverser, als „normal“. So wie vegan selbst auch.

Wer „Veganismus“ nur als Ernährung ansieht, der wird danach sicherlich auch in ein weiteres Extrem weiter driften. Wenn der vermeintliche Lebenswandel nur aus Egoismus (Gesundheit) passiert, dann wurden oder werden garantiert noch Clean Eating, Paläo, Glutenfrei oder andere Ernährungsweisen durchexerziert. „Heilen“ die dann aber auch nicht, dann geht die Reise weiter und das „alte Leid“ wird verunglimpft. Oder hat Influencerin Rawvana deiner Meinung nach wirklich vegan gelebt – oderhat sie mit mehrwöchigem Wassserfasten und pflanzlicher Rohkost ohne Supplemente vielleicht irgendwo ein Nährstoffdefizit abbekommen?

Mit „Promis“ für Veganismus werben

Ich weiß, es ist schwer, Veganismus (inklusive der pflanzlichen Ernährung) gesellschaftlich attraktiv erscheinen zu lassen. Wir brauchen dazu aber keine Promis, Influencer oder sonstigen Stars. Ich finde es ohnehin gruselig, sein Leben an das komplett andere Leben von bekannten Menschen anzupassen.

Erinner dich einfach immer daran, worum es geht: Die Tiere. Mach dein Ding. Andere nachahmen bringt es nicht bei einer ethischen Lebensentscheidung.

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Nutripunk.de ist kein Arzt und ersetzt keine ärztliche Beratung. Es gibt maximal Tipps aus eigener Erfahrung, die nicht allgemeingültig sind. Wenn du krank bist: Geh zum Arzt und such nicht im Netz nach Lösungen!

 

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Tscheche

Hehe, Gesundheitsveganer als Egoisten zu bezeichnen ist schon krass. Aber je länger ich drüber nachdenke, umso weniger andere Beweggründe erkenne ich für Gesundheitsveganer. Danke dafür. Sehr erfrischender Blog zwischen all den Rezepten und Rosa-Brille-Veganismus. Kann ich dich irgendwie per E-Mail abbonieren? Facebook oder Instagram nutze ich nicht.