Neue Studie bestätigt: Ernährung mit Fleisch schadet der gesamten Welt

Eigentlich ist es erfreulich, wenn Studien einmal mehr zeigen, wie beschissen Fleischkonsum neben dem unnötigen Tierleid ist. Allerdings sind die Dinge längst bekannt und die Empfehlung lautet auch nicht: „Keine Tiere essen“ sondern „andere Tiere essen“. Das Dilemma, wenn man ausschließlich mit gesundheitlichen und ökologischen Argumenten an die Problematik herangeht.

Studie: Fleischkonsum macht die Umwelt kaputt

Stell dir vor, die Wissenschaft findet Dinge heraus, die dringendes Handeln erfordern. Etwa diese Sache mit dem Klima und den ersten Warnungen in den 1960ern und 1970ern. Zögerlich fängt man etwa 50 Jahre später an ein paar Ecken an.

Ähnlich ist das mit Fleischkosum vs. Umwelt.

Es ist bekannt, dass die Produktion von Tiernahrung nicht nur enorme Anbauflächen in Beschlag nimmt (die allerdings nur anteilig für Menschennahrung geeignet sind), sondern auch die Tiere selbst der Umwelt nichts Gutes tun. Ein Tier isst schließlich nicht nur, sondern verdaut auch. Gase entstehen. Kacke entsteht. Bei vielen Tieren ist das sehr, sehr viel. Die Kacke wird dann auf Felder gekippt – teils so viel, dass das Grund- und damit Trinkwasser extrem belastet und unbearbeitet gesundheitsschädlich wird. Die Gase verpesten die Umgebung und steigen letztendlich in die Atmosphäre und tragen dazu bei, dass es immer wärmer wird.

Das alles ist bekannt. Seit etlichen Jahren.

Klima Protest No Nature No Future
Radikale Schulschwänzer finden beschissene Zukunft doof

Studie: Situation der Nahrungsmittelproduktion beschissen

In der Studie von PwC werden einmal mehr etliche Probleme „aufgedeckt“:

  • aktuell leben 8 Milliarden Menschen auf der Welt
  • mehr Menschen essen mehr als weniger Menschen (duh!)
  • der Ukraine-Krieg zeigt: Das System ist wacklig

Ach, was sage ich wacklig. Es ist ziemlich beschissen. Ohne den Krieg kleinreden zu wollen: Wenn ein Krieg in einem Land die gesamte Welternährung auf Kipp stellt und die Preise noch weiter in die Höhe treibt, dann ist da etwas faul.

Außerdem stellt die Studie laut RND fest:

  • Fleischkonsum ist in den letzten Jahren gestiegen (seit 1960)
  • etwa 80% der Anbauflächen werden für Tiere „verbraucht“
  • doch nur 11% der weltweiten Kalorien werden dadurch produziert

Das sind Dinge, die etliche Tier- und Umweltschutzorganisationen seit Jahren predigen. Also auch alles schon lange bekannt.

Klima Protest Climate is Changing
Radikale Schulschwänzer finden kaputtes Klima doof

Aktueller Fleischkonsum in Deutschland

Angeblich isst der Michel 55kg Fleisch im Jahr. Gesund wären im Jahr maximal 30kg laut DGE, etwa 300-600g in der Woche. Außerdem zitiert RND die DGE mit einem interessanten Satz:

Eine vollwertige Ernährung beruhe auf pflanzlichen Lebensmitteln, so die DGE. Tierische Lebensmittel seien die Ergänzung.

Wenn man die Papiere der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liest, dann hört sich das eher weniger so an. Es ist richtig, dass die DGE eine vorwiegend pflanzliche Ernährung empfiehlt, aber Worte wie „vollwertig“ und „beruhen“ zusammen mit „pflanzlicher Ernährung“ in einem Satz?
Entweder hat sich RND hier in die Irre führen lassen und hat nicht korrekt zitiert oder die DGE ist Mausgerutscht beim Formulieren. Denn das würde heißen, dass eine vegane Ernährung völlig okay wäre. Diese Aussage gibt es bei der DGE aber nicht ohne etliche Einschränkungen/Warnungen und Formulierungen, die eher abgeneigt als neutral informierend sind.

Rügenwalder verkauft mehr vegetarische und vegane Alternativen als Fleisch

Laut RND gibt es immer mehr Alternativprodukte zu totem Tier und der Konsum stieg 2021 allein um 17% (was je nach Ausgangslage nicht viel sein muss, aber grundlegend begrüßenswert). Rügenwalder hat wohl mehr Alternativen verkauft als Fleisch. (Unklar ist, ob hier die Anzahl oder der Umsatz gemeint ist). Das ist erst einmal erfreulich, auch wenn ich sicherlich kein Freund von Alternativprodukten eines Herstellers bin, der sein Geld aktiv mit Leid und Tod verdient oder halbgare Versprechungen macht und nicht einhält. Attestieren muss ich den veganen Wurstprodukten: Den Omnis schmecken sie authentisch genug, dass sie die auch in meinem Umfeld kaufen. Das haben andere Hersteller bisher nicht geschafft.

Huehner im Käfig Klimaschutz
Einmal Umweltrettungs-Keulchen bitte

Sinnvolle Studie, fade Schlussfolgerung

Es muss sich Etwas tun! Sagt die Studie.

Toll! Sage ich.

Ja! Sagen alle Tier- und Umweltschutzvereine seit Jahrzehnten.

Nun wurde einmal mehr bestätigt, dass Fleischkonsum die Umwelt kaputt macht und darunter alle leiden. Slow Clap. Ob nun schneller Dinge passieren? Ob es Ulf, Mandy, Michael und Kathrin verstehen werden? Ob die sogenannten Volksvertreter Nägel mit Köpfen machen? Ich bin vorsichtig pessimistisch. In mir gärt noch das jahrelange Geklöckner nach. Aktuell sieht es kaum besser aus – nur mit andersfarbigem Anstrich.

Auch wenn es gerade auf der Welt richtig beschissen aussieht: Anscheinend geht’s uns noch nicht schlecht genug. Da werden lieber schnelle Versprechen bejubelt, als in sinnvolle Lösungen Zeit und Energie zu stecken. Alles andere wäre ja zu radikal.

Das Adjektiv „radikal“ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ zu greifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen.

Empfohlen wurde im DLF Podcast und RND mit Zitat der Studie, „den Konsum auf Huhn umzustellen“ um die CO2 Emissionen zu halbieren. Oder noch besser: die Ernährung auf vegan (aka. pflanzlich) umstellen. Und dabei gleich Produktions- und Lieferbedinungen verbessern, dass weniger Nahrungsmittel weggeschmissen werden müssen.

Hast du auch Lust auf dieses Weltrettungsdings? Schau dir mal die Grundsätze der veganen Ernährung an. Und was es mit Vitamin B12 und Supplementen auf sich hat.

Und bitte, bitte: Geh‘ nicht >für Veganismus< mit ökologischen Argumenten hausieren. Die sind fast immer nicht haltbar bzw. lässt sich daraus oftmals keine vegane Lebensweise ableiten.

Als ob vermeidbares Leid und Tod von Lebewesen kein Argument genug wäre.

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Levian

Bleibt nur zu hoffen, dass wir nun auch einmal die richtigen Lehren daraus ziehen.