Falls du hier drauf geklickt hast, weil du entweder den Veganismus verteidigen willst oder aber eine Ladung Trolldung abladen wolltest: Nänänä, Pech gehabt. Wenn du aber auf einen sachlichen Diskurs aus bist, dann lies weiter. Es geht um ein dickes Problem im Veganismus.
Vegane Menschen in Deutschland
Aber immer langsam: Es leben laut VeBu mittlerweile 1,6% Veganer_innen in Deutschland. Das sind immerhin 1,3 Millionen. Laut einer Umfrage sind die meisten ethisch motivierte Veganer_innen – im Einklang mit den Statuten der Vegan Society. Nicht unbedeutend sind aber auch die Menschen, die es aus ökologischen oder gesundheitlichen Gründen geworden sind. Und bei den letzteren liegt das (eine) Problem.
Wenn man es richtig macht, dann ist eine pflanzliche Ernährung nicht ungesünder als eine ausgewogene und vollwertige Mischkost – vorausgesetzt man supplementiert Vitamin B12 und passt auf ein paar Nährstoffe etwas besser auf. Dann hat man sogar möglicherweise auch Vorteile gegenüber der vorherigen Ernährungsweise – muss aber nicht.
Das Problem am Veganismus
So sinnvoll die Bewegung auch in der Theorie ist, so ungut sind manche Auswüchse. Und die kommen zumeist von der Gesundheitsfraktion, sind aber durch die Vielfalt überall mal zu finden. Viele davon sind im esoterischen Sektor zu Hause.
Das Problem sind:
Die Menschen.
So vielfältig, wie die Gründe für den Schritt zum Veganismus sind, so vielfältig sind auch die Menschen. Grundlegend super, denn jede*r ist ein Individuum. Und so kommen viele Meinungen unter einem Hut zusammen – das solltest du immer trennen können.
Dann sind da aber noch die Menschen, die den Veganismus als Sondermülldeponie für ihren geistigen Unrat missbrauchen. Die gefährlichen und menschenverachtenden Prinzipien und Verschwörungsmythen werden unter dem Deckmantel des Veganismus unters Volk gebracht, hat aber überhaupt nichts damit zu tun. Am Ende wird mit Angst, Verzweiflung und Unwissen Geld gemacht.
Nur um ein paar Stichworte zu nennen:
Chemtrails, Hohlerde, Echsenmenschen, Aliens, Parasiten, MMS, Homöopathie, Germanisch Neue Medizin, Impfgegner, Anthoposophie und neuerdings auch Corona-Leugner.
Menschen mit ein bisschen Sachverstand greifen sich zurecht an den Kopf. Und wenn solche kruden Aussagen dann noch von studierten Ärzten gemacht werden, muss ich schon aufpassen, dass ich beim Facepalm nicht aus Versehen ein Loch in meinen Kopf stanze.
Viele Menschen, viele Meinungen, eine Faktenlage
Aber weil die Bewegung so divers ist, gibt es auch wirklich krude Ansichten unter den „Veggies“. Da macht eine (mittlerweile ex-vegane) Influencerin mal 25 Tage Wasserfasten und wundert sich, dass ihre Periode ausbleibt. Vegane Eltern füttern ihr voll gestilltes Kind mit Pflanzendrinks statt Muttermilch oder Pre – das Kind stirbt. Vegane Eltern wollen die Hirnhautentzündung ihres Säuglings mit Öl heilen – das Kind ist jetzt behindert. Glückwunsch. Die Medien verwandeln das gefundene Fressen in einen Sturm gegen den Veganismus und seine Umtriebe. Nicht beachtet wird: Das Alles hat nix mit vegan zu tun.
Und zu guter letzt gibt es noch die, die alles pro-vegane in die Welt unkontrolliert herausposaunen. Dabei kommen abstruse Aussagen von selbsternannten Youtube-Doktoren oder Instagram-Gurus genau so zur Geltung, wie menschenfeindliche Aussagen, die eindeutig gegen eine Religion feuert, aber eben zufällig auch irgendwie zum “vegan” passt. Sagst du etwas gegen diese “Hauptsache für die Tiere” Mentalität, bist du ein Anti-Veganer, Troll, Hater oder von der Fleischlobby bezahlt.
Trenne die verschiedenen Bereiche am besten. Veganismus ist kein Heilsversprechen, keine Patentlösung für den Planeten. Aber ein wichtiger Baustein für das Leben.
Video
Hier ein Video von Youtuber und Ernährungsberater Niko Rittenau dazu.
Toller Beitrag! – Wir hoffen auf eine gute und lange Zusammenarbeit 🙂