Veganismus – einfach machen

Wie wäre es: Du wirst ab sofort und noch heute vegan. Warum eigentlich nicht? Einfach machen.

Ausreden statt Vegan werden

Wie lange findest du Veganismus schon sinnvoll, schaffst aber den entscheidenden Schritt nicht? Hast du immer eine gute Ausrede parat? Gruppenzwang? So viel Aufwand? So teuer? Faulheit? Was kannst du noch essen?

Alles super Argumente, um dein Leben nicht selbstbestimmter zu gestalten.

Aber sie basieren auf Faulheit und Gewohnheit. Zwei menschliche und nachvollziehbare Eigenschaften.

Doch meinst du, alle vegan lebenden Menschen vor dir hatten diese Gedanken nicht? Was haben die anders gemacht? Wie schaffen Menschen es, von einer Sucht loszukommen?

Im Prinzip ist das Muster das Gleiche:

Erlerntes und Verinnerlichtes überwinden. Die meisten hadern mit der Ernährung. Aber es gibt genug andere Ausreden.

Welche dieser Ausreden ist deine?

Kann ich dann überhaupt noch weggehen? Klar. Viele Restaurants haben vegane Alternativen. Manchmal hilft auch nett fragen. Notfalls tut es mal ein Salat oder Pommes.

Kann ich überhaupt noch etwas Essen? Klar, jede Menge.

Bekomme ich einen Nährstoffmangel? Vielleicht – aber nur, wenn du dich einseitig ernährst und kein Vitamin B12 Supplement nimmst. Das würde dir bei omnivorer Mischkost auch passieren. Eisen, Kalzium und Co – kannst du alles gut in die Ernährung einbauen. Ein Bluttest gibt Aufschluss, ob alles klappt.

Ist es nicht unnatürlich? In meinen Augen nicht mehr als U-Bahnen, Flugzeuge, Glasfenster oder GPS.

Rette ich damit wirklich Leben von Tieren? Vermutlich nicht. Zumindest nicht direkt, wenn du nicht als Aktivist:in Tiere befreist. Aber du kannst mehr Menschen überzeugen und die Nachfrage noch weiter senken, in dem immer mehr Menschen ihren Lebensstil hinterfragen.

Ist veganes Essen teuer? Nein. Ersatzprodukte sind teuer, die Firmen freuen sich über preiswerte Produktion und tolle Marge beim Verkauf. Gesund sind die eh nicht. Pflanzliche Grundnahrungsmittel sind preiswert – und schmecken großartig. Alles nur eine Sache der Zubereitung und Gewöhnung. Oder willst du keine neuen Erfahrungen sammeln und deinen Trott weiter gehen?

100% vegan geht eh nicht. Das ist richtig. Aber wann sonst hält dich die 100%-Regel ab, etwas Sinnvolles anzufangen? Mach doch wie alle anderen auch wenigstens das, was du umsetzen kannst.

Aber der Löwe?! Du bist kein Löwe. Lass ihn sein Löwending einfach machen. Und du machst, was in deiner Macht steht.

Heile ich damit Krankheiten? Geh mal nicht davon aus. Es kann (!) aber einen positiven Einfluss auf bestimmte Krankheiten haben – und Andere möglicher weise (!) vorbeugen.

Aber der:die Aktivist:in hat … ?! Es ist egal, was andere machen. Mach du deins. Omnivore machen auch jeden Tag große Scheiße. Schau dir die Nachrichten an. Kümmert doch auch keinen, dass die „Bösen“ vermutlich keine Veganer:innen sind. Vielleicht sind Omnivore wegen des Tierkonsums so besonders böse? (Natürlich ist das Unfug.)

Meine Eltern halten Nichts von Vegan. Das ist nicht schön. Du kannst nur mit deinen Eltern über das Thema und deine Empfindungen und Bedürfnisse reden, hilf beim Einkauf und Kochen. Vielleicht überzeugt es sie. Vereinbart einen Zeitraum. Gute Eltern wollen wirklich nur das Beste für dich. Viele kennen aber auch leider die Faktenlage nicht und sagen weiterhin nein, um dich zu schützen. Das nervt definitiv – schenke ihnen interessante Fachbücher über Veganismus, Niko Rittenaus „Vegan Klischee Adé“ oder „Vegan!“ von Mark Pierschel. Oder wenn es ums Wachstum geht „Vegane Eltern, Junges Gemüse“ von Corinne Matzka und Jonas Engelmann oder „Vegane Kinderernährung“ von Markus Keller. Wenn Alles nichts hilft: Du kannst immer noch außerhalb der Wohnung vegan leben und ein Zeichen setzen. Und irgendwann überzeugst du deine Eltern – oder bist so alt, dass du woanders wohnen und selbstbestimmt vegan sein kannst. Du findest sicher deinen Weg.

Einfach machen

Was hindert dich wirklich an einem Umstieg?

Sei nicht so bequem. Wenn du meinst, Veganismus ist sinnvoll, probier es doch einfach mal. Lass tote und gequälte Tiere doch einfach mal außen vor. Drei Monate? Das schaffst du mit Sicherheit.

Ich glaube an dich. 🙂